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Ciutat Vella, Altstadt mit Problemen

  Bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts war Barcelona nichts weiter als ein irrgartengleiches
  Gassengewirr zwischen dem alten Hafen und den heutigen " Rondes ". Auf kleinstem Raum,
  eingezwängt in das Schnürkorsett ihrer Mauern, lebten die Barceloneser eng.
  Und trotz aller Sanierungsprojekte ist das für die Bewohner des Viertels auch heute noch so.
  Die beeindruckenden Zeugnisse einer großen Vergangenheit, Römische Ruinen, Gotische
  Kirchen, Paläste und Museen - ragen wie Inseln aus einem Meer des Niedergangs, Armut,
  Kriminalität, Prostitution und Rauschgift sind die Probleme, mit denen besonders die
  Bewohner des Barrio Chino zu kämpfen haben.
  Die touristischen Höhepunkte lohnen aber trotzdem einen Besuch. Das gotische Viertel um die
  Kathedrale, die Ramblas, das Picasso Museum, die Kirche Santa Maria del Mar und das
  Museum d`Art Modern beispielsweise.

Eixample, Jugendstil auf Schritt und Tritt

  Als Barcelona Mitte des vergangenen Jahrhunderts endlich seine Stadtmauern niederreißen
  durfte, drängte die wohlhabende Mittelschicht hinaus in die weite Ebene des brachliegenden
  Umfelds. Nach Plänen des Architekten Ildefons Cerda` i Sunyer entstand dort die Eixample,
  die " Stadterweiterung". Wer es sich leisten konnte, ließ sich dort von Gaudi, Domenech i
  Montaner oder Puig i Cadafalch einen der wunderschönen Jugendstilpaläste bauen. Heute
  sind die Mieten in diesen Prachtbauten für Normalbürger kaum noch zu bezahlen, und der
  Nobelboulevard Passeig de Gracia ist zur teuersten Einkaufstraße der Stadt geworden.
  Wer sie entlangspaziert, kommt an vielen berühmten Modernisme - Bauten vorbei, an der
  Casa Mila, der Casa Battlo und der Casa Amatller beispielsweise. Am Nordrand der
  Eixample befindet sich das Wahrzeichen Barcelonas, die Sagrada Familia.

Sants - Montjuich, Dorf in der Großstadt

  Das supermoderne Olypiagelände auf dem Montjuich hat das typische Kleinstadtmilieu
  dieses Bezirks nicht verändert Der Elan, der hier in Sants im Zuge der Arbeiterbewegung
  Anfang unseres Jahrhunderts entstand, läßt sich nicht unterkriegen. Zum Meer hin schließt
  sich das Viertel Poble Sec an, dessen Avinguda del Parallel in den Jahren vor dem
  Bürgerkrieg Barcelonas berühmtes Vergnügungszentrum war. Übrig geblieben ist heute
  unter anderem das Variete Theater Molino, das sich seine verruchte Atmosphäre von
  damals bewahrt hat.

Les Corts, High - Society und Fußballfans

  Von dem bereits 1876 eingemeindeten Dörfchen ist heute nur noch der alte Friedhof
  übriggeblieben, und selbst der scheint, zwischen den riesigen Sportanlagen des F.C.
  Barcelona und den Prunkbauten der Wohlhabenden, arg in Bedrängnis geraten. Der
  Bezirk ist heute eine der gesuchtesten und natürlich teuersten Wohngegenden in
  Barcelona. Zwischen den mehr oder weniger protzigen Villen, besonders die Diagonal
  aufwärts, steht eine Oase der Besinnlichkeit, das Kloster Museum Pedralbes.

Sarria - Sant Gervasi, Snobs und Schickeria

  Nach Sarria` flüchteten sich einst Barcelonas Aristokraten, wenn in der Altstadt eine der
  damals gar nicht so seltenen Epidemien wütete. Ein bißchen snobistisch ging es deshalb
  hier schon immer zu, und daß dies auch weiterhin so bleiben wird, dafür sorgen bereits
  die überdurchschnittlich hohen Preise für Miet und Eigentumswohnungen. Wer etwas auf
  sich hält, kauft in Sant Gervasi wenigstens ein oder geht dort essen.

Gracia, das eigenwillige Dorf

  Zivilcourage, freiheitliches Denken und ein ausgeprägter Sinn für Solidarität und Gerechtigkeit
  bestimmen von jeher den Lebensrhythmus dieses Stätchens im Norden von Barcelona. Seine
  Bewohner widersetzten sich noch Ende des vergangenen Jahrhunderts hartnäckig der Einge-
  meindung und bringen auch heute noch manches Stadtprojekt zu Fall. Aufgrund einer aparten
  Mischung aus dörflicher Behäbigkeit und weltoffenem Savoir-faire ist Gra`cia heute eines der
  rührigsten und gefragtesten Viertel in der ganzen riesigen Stadt Barcelona.

Horta - Guinardo, Arbeiterviertel im Aufwärtstrend

  Einst beliebte Sommerfrische für erholungssuchende Barceloneser, ist dieser Bezirk im Zuge
  der Einwanderungswelle nach dem Bürgerkrieg zu einem Billigwohnviertel geworden. Neuen
  Schwung verspricht eines der vier olympischen Zentren der Stadt, das um das neuerbaute
  Radstadion, gleich neben dem Parc del Laberint, entstanden ist. Touristische Höhepunkte des
  Viertels, das Hospital de Sant Pau und der weltbrühmte Parc Güell an der Grenze zu Gra`cia.

Sant Marti, Olypioniken und Fabriken

  Vom ehemaligen Dörfchen Sant Marti de Provencals ist heute kaum mehr als der Name
  geblieben. Im Zuge der Industrialisierung verschob sich das eigentliche Zentrum des Bezirks
  immer mehr in Richtung Mittelmeer, wo im Poble Nou, einem ehemaligen kleinen Fischerdorf,
  ein katalanisches Manchester heranwuchs. Zwar bestimmen Fabriken und Speditions-
  Unternehmen auch heute noch die Szene, der typisch dörflichen Atmosphäre längs der Rambla
  tut dies aber keinen Abbruch. Glanzpunkte der Neuzeit sind das Olympiadorf  Nova Icaria mit
  2500 Wohnungen und die wunderschöne Hafenpromenade.

            

     
   
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