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BEWEGUNGSPRINZIP
29.000 Stundenkilometer schnell wird die ISS die
Erdeumkreisen. Eine Erd-Umrundung dauert
auf diese Weise so lang wie ein durchschnittlicher Kinofilm: 90 Minuten.
Für den Umlauf braucht
eine Raumstation aber keine eigenen Antriebskräfte und keine kosmischen
Winde, die in ihre
Sonnensegel blasen. Sie ist auch keine besondere Form der Rakete; ihr
Bewegungsprinzip
ist viel einfacher: Sie fällt.
Laut Plan wird die ISS über 6 Forschungslabors
(2 USA, 2 Rußland, 1 Europa, 1 Japan),
2 Wohneinheiten (1 Rußland, 1 USA), 3 Knoten (Verbindungselemente),
4 Versorgungsmodule
(Stromversorgung, Treibstoff), 2 Transportsysteme bzw. Rettungssysteme (Shuttle,
Sojus),
4 Versorgungssysteme (Space Shuttle, Progress, ATV, HTV), 3 Rückkehrsysteme
(Space Shuttle, Sojus, CRV) 3 Roboterarme (1 Kanada, 1 Europa, 1 Japan) und
1 Freiflieger "Inspector" (Europa) verfügen.
Das Modul "Zarya" (= Morgenröte), der "Unity"-Node
1 und das Service Modul "Swesda"
(= Stern) befinden bereits sich auf einer Bahn in 350 - 450 km Höhe
um die Erde und funktionieren
bis auf kleinere Fehler reibungslos. An Bord des mit zwei Jahren
Verspätung angedockten Moduls
"Swesda" befindet sich gleichzeitig der erste ESA Anteil der Station: Der
Bordrechner. Am
11.12.98, als sich lediglich Zarya und der Node 1 im Orbit befanden, wurde
die Station das
erste Mal betreten. Robert Cabana und Sergej Krikaljow wechselten vom Shutte
Endeavour auf
die ISS. Die ersten elektronischen Geräte wurden an Bord der ISS bereits
in Betrieb genommen
Seit dem wurden einige Versorgungsflüge per Shuttle und Progress
durchgeführt, um die
Station mit weiteren Vorräten und Instrumenten zu bestücken.
Während der Shuttle-Missionen
mussten bereits die ersten Reperaturen durchgeführt werden. Lediglich
einmal wurde es bis jetzt
für die ISS gefährlich: Spezialisten der NASA hatten bei einem
Ausweichmanöver den
Massezuwachs der ISS durch die Versorgungslieferungen nicht berücksichtigt.
Glücklicherweise
passierte der auf Kollisionskurs befindliche Weltraumschrott die Station
doch in größerer
Entfernung als erwartet. Am 31.10.2000 startete die erste ständige
Mannschaft mit einer
Sojus von Baikonur aus zur ISS. Sie bestand aus Sergej Krikalew, Jurij Gidsenko
und
Bill Shepherd.
Ihre Mission bestand vorallem drarin die Station für
sich selbst und die nachfolgenden
Missionen bewohn- und nutzbar zu machen (1,49mb Real Video, der erste ISS
Kommandant,
Bill Shepard, erklärt Swesda). Im Dezember 2000 wurde Rahmen einer
Endeavour-Mission
Solarflügel im Wert von 600 Mio. US$ installiert. Da sich einer der
Flügel nicht richtig ausfahren
ließ, musste in einigen Weltraumspaziergängen bereits eine Reparatur
an diesem System
durchgeführt werden. Anschließend traf sich die Endeavour-Crew
mit der ersten Besatzung
der ISS, um ein vorweihnachtliches Fest zu feiern.
Anfang Februar brachte das Shuttle Atlantis das
US-Forschungsmodul "Destiny" (= Schicksal)
zur ISS. Neben den Forschungsaufgaben, leistet das rund 16t schwere Modul
auch einen
wichtigen Beitrag zur Steuerung und Versorgung der Station. Am 18. März
2001 verließ
die erste Crew die ISS. Drei neue Bewohner (Susan Helms, James Voss und Jurij
Usatchew
als Kommandant) werden die Forschungs- und Aufbauarbeiten an Bord der Station
bis zum Juli
weiterführen. Die erste ISS-Besatzung hat bereits vier Monate auf der
ISS verbracht.
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